“Viviane Hagner has a resourceful technique, and her tone is special: vibrant but slightly dark in color, almost plaintive. The color of her sound lends a poignancy to her playing, even in passages where the music is cheerful. In the lamenting slow movement of Mozart’s Sinfonia Concertante, this effect was deeply affecting.”
New York Times
(concert with Mostly Mozart Festival Orchestra, cond. by Pinchas Zukerman)
“Her rich, burnished tone, crystalline articulation and subtle expression grab attention and leave a lasting impression… A spine-chilling recital, an almost hauntingly masterful display of technique and artistry.”
The Washington Post
Nicht selten blicken Musiker, die Anfang 30 sind, auf eine zwanzigjährige Karriere zurück. So auch Viviane Hagner. In dem legendären Gemeinschaftskonzert der Philharmoniker aus Berlin und Israel geigte sie 1990 Saint-Saëns’ „Introduktion und Rondo capriccioso“. Damals war sie gerade Teenager geworden, also 13 Jahre alt. Der Erfolg blieb ihr treu, das Stück auch.
Zu Silvester spielt sie den Saint-Saëns in Berlin, diesmal nicht beim musikalischen Staatsakt, sondern unterstützt von Artisten des Circus Roncalli. Wir dürfen große Harmonie voraussagen, es begegnen sich Gleichgesinnte. Denn Viviane Hagners Spiel ist immer hoch artistisch, ein Drahtseilakt auf vier Saiten.
Wie sehr die Berliner Geigerin auf Risiko setzt, konnte man unlängst im Konzerthaus erleben, wo sie das Violinkonzert von Unsuk Chin vortrug, ein mit horrenden Schwierigkeiten gespicktes zeitgenössisches Meisterwerk. Natürlich agiert Viviane Hagner stets mit doppeltem Boden, oder besser mit Decke und Boden, wie die beiden Wände des Geigenkörpers heißen – ein Netz hingegen braucht sie nie. Deswegen wirken ihre Interpretationen ungemein frisch und direkt, eindringlich und artistisch zugleich. Selbstzufriedene Bequemlichkeit, hinter der sich so manch ein berühmter Kollege verschanzt, ist ihr fremd. „Meine Ansprüche an mich selbst sind immer höher als das, was ich dann wohl letztlich schaffe“, sagt sie daher ganz folgerichtig. „Mit meiner Leistung auf dem Podium bin ich eher selten völlig zufrieden.“
Das Violinkonzert von Unsuk Chin war ein wichtiger Meilenstein auf Hagners Karriereweg. Sie hob das Werk zusammen mit Kent Nagano 2002 in Berlin aus der Taufe und hat es seitdem häufig gespielt. Es war auch ein Landgewinn für die Gegenwartsmusik, und außerdem bewährte sich hier wieder einmal Berlins Korea-Connection. Schon der große koreanische Komponist Isang Yun lebte in Berlin, auch Unsuk Chins Adresse ist die deutsche Hauptstadt, Viviane Hagner, die in Schöneberg wohnt, hat einen deutschen Vater und eine koreanische Mutter. Obwohl sie das ostasiatische Land nur von Reisen kennt, fühlt sie sich dort stark verwurzelt. „Die Sprache meiner Mutter beherrsche ich einigermaßen; vor allem wenn es ums Essen geht, komme ich hervorragend klar“, berichtet sie lachend. „Aber vornehmes, höfliches Koreanisch ist es leider nicht.“
Viviane Hagners überragendes Talent zeichnete sich schon früh ab. Sie hatte vor dem historischen Ereignis in Tel Aviv einige Preisträgerkonzerte gespielt und zusammen mit ihrer Schwester Nicole bei „Jugend musiziert“ gewonnen – als Klavierduo! An der Vorliebe für die Violine bestand allerdings nie ein Zweifel. Viviane ließ sich nicht als Wunderkind herumreichen, es ging ihr von Anbeginn um Substanzielles. Nach dem Konzert in Tel Aviv 1990 hat sie viele Gänge zurückgeschaltet, vielen verlockenden Angeboten widerstanden und bis zum Abitur fast nur Repertoire einstudiert. Als sie sich dann wieder der Öffentlichkeit präsentierte, erlebte man eine professionelle, ja reife Künstlerin. Über diese Frühreife witzelt sie gern; das Konzert g-Moll von Max Bruch beispielsweise habe sie erst als 20-Jährige einstudiert, „also sozusagen im Rentenalter.“ Dass Viviane Hagner tatsächlich irgendwann in pensionierter Abgeklärtheit spielen könnte, ist undenkbar. Da würde ihre Stradivari, Baujahr 1717, wohl eher ganz im Kasten bleiben.
Das Solistenleben hat sie noch lange nicht satt. Natürlich könnte sie auch ohne Reisen gut leben. Aber Frau Hagner verteilt die Zeit auf ihre Professur an Berlins Universität der Künste, wo sie auch studiert hat, und sorgfältig ausgewählte Konzerttermine. Sie akzeptiert, dass Tingeltangel zum Geschäft von Artisten gehört, arbeitet aber lieber mit einer gewissen Konstanz, etwa beim Marlboro-Festival in Vermont, als Artist-in-residence oder auf mehrwöchigen Tourneen. „Es ist spannend, mit einem Orchester ein Werk zu erarbeiten und es dann auf Tournee zu spielen“, sagt sie. Und fügt einen typischen Hagner-Satz hinzu: „Das innere Feuer dann auch noch für die siebte und achte Aufführung aufrecht zu erhalten, wird allerdings manchmal schon zu einer Herausforderung.“
Volker Tarnow, Berliner Morgenpost, 30.12.2010
(Konzert beim DSO im Circus Roncalli, Tempodrom, Berlin)
Si è commossa sino alle lacrime con il Quartetto di Messiaen, la 34enne solista che suona uno Stradivari del 1717 e non rinuncia all’esperienza cameristica. La attendono un tour negli Stati uniti e una performance alla Carnegie Hall. Nel segno dei suoi “eroi”, Milstein e Casals.
di Alberto Cima
Viviane Hagner è una giovane e graziosa violinista di fama internazionale. È nata nel 1977 a Monaco di Baviera da padre tedesco e madre coreana. Suona lo Stradivari “Sasserno” del 1717, generosamente concessole dalla Nippon Music Foundation.
L’abbiamo incontrata ad Ascona in occasione del concerto conclusivo delle Settimane Musicali dove, con l’Accademia d’Archi di Bolzano, diretta da Jörg Faerber, ha eseguito i Concerti K211 e K216 di Mozart.
Viviane, ha debuttato a 12 anni. Come ricorda quell’evento?
Un concerto ad Amburgo con la State Opera Orchestra diretta da Gerd Albrecht. È stato eccitante suonare di fronte a un pubblico numeroso. L’unico aspetto negativo, che ricordo ancora, le scarpe scomode: non riuscivo quasi a muovermi. Ma di fronte a un’esperienza cosi importante è passato in secondo piano.
Nel 1990 ha suonato a Tel Aviv in un concerto congiunto fra l’Orchestra Filarmonica di Berlino e quella di Israele dirette da Zubin Mehta…
Si, avevo 13 anni, ero emozionata, ma nello stesso tempo felice per l’opportunita di esibirmi con musicisti bravissimi. La dimensione storica di questo concerto però è stata più chiara per me negli anni successivi.
Preferisce suonare come solista o nella musica da camera?
Entrambe le cose. Sono convinta che non si può essere ottimi solisti senza suonare in complessi cameristici, dov’è importante ascoltarsi e interagire. Un’esperienza fondamentale per me è il Festival di Marlboro, nel Vermont, dove ho trascorso le mie estati. Di recente ho fondato un Quartetto con colleghi meravigliosi (“Quartetto Joachim Berlino”: Viviane Hagner, Latica Honda-Rosenberg, violini; Hartmut Rohde, viola; Jens-Peter Maintz, violoncello – ndr).
Qual e il suo repertorio preferito?
Adoro il repertorio violinistico di base, i Concerti di Brahms e Beethoven, che eseguo in ogni stagione. Del ventesimo secolo mi piacciono il Secondo di Bartók e il Primo di Shostakovich.
Nesui modo di suonare si è ispirata a qualche violinista del passato?
I “mei eroi” sono Heifetz, Milstein e Kreisler. Ci sono tuttavia altri musicisti, non violinisti, che ammiro, come Maria Callas, Pablo Casals, Jacqueline Du Pré e Fritz Wunderlich.
Quali pezzi sta studiando?
Il Concerto per violino di Britten e la Sonata n.5 per violino solo di Ysaye, l’unica che mi manca per completare il ciclo delle sei Sonate.
In quale epoca le sarebbe piaciuto vivere?
Penso che in ogni epoca ci siano vantaggi e svantaggi. Per molti versi le cose vanno meglio adesso rispetto al passato. Basti pensare al miglioramento delle condizioni di vita e di lavoro, anche per la condizione femminile.
Non le è mai capitato di piangere ed emozionarsi mentre suona?
Spesso mi emoziono quando ascolto la musica, ma raramente, quando suono, mi spuntano le lacrime. Mi è capitato quando ho suonato l’ultimo movimento del Quartetto Pour la fin du temps di Messiaen tanto la musica, verso la fine, è opprimente. La stessa cosa mi è capitata con Verklärte Nacht di Schönberg.
Che cosa le piace fare nel tempo libero?
Stare a casa, con la famiglia. Amo le cose “normali”: andare al cinema, cucinare un buon pranzo per gli amici.
I prossimi appuntamenti sull’agenda?
Un tour, al quale tengo parecchio, negli Stati Uniti con la Orpheus Chamber Orchestra, fra cui una performance alla Carnegie Hall. Sono poi entusiasta di esibirmi con la Philharmonia Orchestra diretta da Esa-Pekka Salonen.
Alberto Cima, Suonare News, Italy, March 2012